Traumschleife Kasteler Felsenpfad

 

Knapp 9 Kilometer, mindestens 4-5 Stunden inkl. Besichtigungen

Nicht viele Rundwege bieten auf nur 8,8 Kilometer so unglaublich viel wie der Kasteler Felsenpfad. Er windet sich ein kleines Stück die Saar entlang. Nicht weit entfernt ist Kastel-Staadt, auf der anderen Saarseite liegt Serrig. Und Saarburg ist gerade um die Ecke. Auf diesem kurzen, aber anstrengenden Weg läuft das volle Programm: Römisches Theater, rostrote Sandsteinkletterfelsen, eine international bedeutende Eremitenklause und: abwechslungsreiche Natur. Anreise mit dem Zug bis Taben-Rodt, dann Taxi oder drei Kilometer laufen. Mit dem Auto Grundrichtung Saarburg. SWR1 Redakteur Steffen Sturn ist den Kasteler Felsenpfad gelaufen.

Entscheidungen über Entscheidungen

Es bleibt Ihnen nicht erspart: Sie müssen von Anfang an Entscheidungen treffen: Vom Wanderparkplatz in Kastel-Staadt könnten Sie direkt in die Traumschleife einsteigen. Dann stoßen Sie bald auf ein römisches Theater aus dem 2. Jahrhundert. Direkt neben einem römischen Heiligtum. Oder Sie laufen auf den spitzen weißen Turm der Täufer – Kirche zu, queren den Ehrenfriedhof für die Toten des Weltkriegs. Und stehen an einer Brüstung: 300 Meter tiefer glänzen die Schleifen der Saar, die Hügel sind wie grünes Moos und als Kontrast das Weiß der Häuser von Serrig. Eine Gruppe aus Osnabrück schaut nach links. Dort balanciert auf einem Felsvorsprung die 800 Jahre alte Klause der Eremiten.

  • Phänomenale Ausblicke, himmelhohe Sandsteinfelsen, einige davon zum Klettern, sehr steile Pfade und unterschiedlichste Natur: Farne, Buchen, Douglasien, Mischwald pur. Und das auf nur knapp 9 Kilometern – der Kasteler Felsenpfad hat’s in sich! Richtig schwer, aber hochinteressant, denn mit der mittelalterlichen Klause bietet er ein international beachtetes Kleinod.

Jetzt erst mal los!

Der Felsenpfad fällt gleich schmal und steil in eine feuchte Schlucht. Aber kurz drauf keucht man genau so steil nach oben – vorbei an Sandsteinsäulen . Die standen vor 200 Millionen Jahren noch im Trias – Meer . Einer dieser turmhohen Blöcke heißt Altfels. Den kann man besteigen – senkrecht – mit Stahlseilsicherung. Der Altfels ist die absolute Attraktion der Traumschleife, aber nur für Schwindelfreie mit Kondition. Aber der Blick ist unbezahlbar!!. Krüppelkiefern verbreiten mediterranes Flair . Weit im Westen der Saargau, im Osten der Ossburger Hochwald.

Keine Probleme beim Aufstieg?

Steil fällt der Kasteler Felsenpfad in ein Tal, durch dichten üppigen Farn an einer Mariengrotte vorbei zur Eremitage, der Einsiedelei. Der untere Teil stammt aus dem 12. Jahrhundert. Grabkammern symbolisieren die Orte des Christentums in Jerusalem. Den oberen Teil hat der Star- Architekten des 19. Jahrhunderts Schinkel im Stil der Romantik aufgebaut. Eintritt vier Euro – die Klause wird zur Zeit renoviert. Mein Fazit: eine Traumschleife, die es in sich hat. Abwechslungsreich, anstrengend, in den Kletterpassagen anspruchsvoll und eine Fundgrube für Menschen mit Geschichtsbewusstsein. Eins Plus für den Kasteler Felsenpfad!